Rund ums Kart: Setuptipps
Hinterachse
Erfahrene Fahrer können über verschiedene Hinterachsen (verschiedene, unterschiedliche Materialfestigkeiten, Durchmesser und Wandungsstärken) ihre Abstimmung optimieren. Höhere Achsfestigkeit bedeutet mehr Grip auf der Hinterachse und mehr Rutschen (sprich Verschleiss) an den beiden Vorderrädern. Niedrigere Achsfestigkeit entspricht dem Gegenteil. Ziemlich niedrige Achsfestigkeiten werden meistens nur unter besonders hohen Gripverhältnissen verwendet (viel Gummiabrieb auf der Fahrbahn).style="display:inline-block;width:728px;height:90px"
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Radsterne Hinten:
Lange Radsterne erzielen den gleichen Effekt einer höheren Achsfestigkeit. Kurze Radsterne bewirken das Gegenteil
Spurweite - Drehpunkt:
Eine Veränderung der Spurweite hat Einfluss auf das Lenkverhalten. Dabei unterscheidet man drei Bereiche einer Kurve - Kurveneingang (Moment des Einlenkens) Kurvenmitte und Kurvenausgang. Stellt man sich je eine Linie durch die vier Mittelpunkte der linken und rechten Reifenlaufflächen vor, so schneiden sich beide Linien vor dem Kart. Dort befindet sich der sogenannte Drehpunkt des Karts (siehe Skizze). Je näher dieser am Kart liegt, umso besser dreht/lenkt das Kart im Bereich Kurvenmitte und Ausgang (Übersteuern) und umso mehr verzögert sich das Einlenkverhalten (UntersteÜrn). Das richtige Verhältnis zwischen Spurweite vorne und hinten lässt sich am einfachsten ermitteln, indem sich der Fahrer darauf konzentriert, ob sein Kart mit einem einzigen gleichmäßigen Lenkeinschlag den Kurvenradien der Strecke folgt.
So sollte er den Drehpunkt z.B. weiter vom Kart entfernen (hinten schmäler oder vorne breiter), falls er Einlenken-Untersteuern und gleichzeitig Kurvenausgang-Übersteuern fühlt.
Quelle:
Dunlop, Von Michael Bellmann Deutscher Kart Meister 1997
Vorderachse:
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Spurweite Vorne:
Beeinflusst in erster Linie das Einlenkverhalten. Dabei fördert eine schmale Spur Einlenken-Untersteuern (Schieben über die Vorderreifen = höherer Verschleiss der Vorderreifen = höhere Vorderreifentemperatur) und eine breite Spur EinlenkenÜbersteÜrn (Rutschen über die Hinterreifen). Aus Erfahrung sollte man vorne keinesfalls zu schmal fahren. Hier ist besonders zu beachten, dass gerade ein unerfahrener Fahrer Einlenken-UntersteÜrn nicht fühlt und seine Vorderreifen somit schnell ruiniert. Deshalb immer Reifenbild kontrollieren.
Spur:
Grundeinstellung sollte Spur = 0 sein. Durch leichtes Öffnen der Spur vorne um wenige mm erhält man insgesamt mehr Grip auf der Vorderachse im gesamten Kurvenbereich.
Sturz:
Grundeinstellung sollte = 0 sein (| |). Läuft sich der Reifen zu sehr auf der Innenseite ab kann man ein paar mm positiven Sturz einstellen (\ /). Ist der Verschleiß auf den Außenseiten zu groß, kann man ein paar mm negativen Sturz (/ \) einstellen. Ziel ist ein gleichmäßiges Laufbild über die gesamte Auflagefläche.
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Nachlauf (beim Kart positiv):
Durch zunehmenden Lenkeinschlag entsteht eine Höhendifferenz der Vorderräder. Dabei spielt beim Kart eine wesentliche Rolle, dass es sich hier um ein Fahrzeug mit starrer Achse handelt. Bei Kurvenfahrt müssen also die Hinterräder eigentlich unterschiedliche Radien fahren. Dies funktioniert nur, wenn entweder das Kart über die Hinterachse rutscht oder das innere Hinterrad den Kontakt zur Fahrbahn verliert.
Vergrößert man den Nachlauf (positiv), drückt sich beim Lenken das innere Vorderrad nach unten, während das äußere Vorderrad angehoben wird. Dadurch wird das innere Hinterrad entlastet und fördert den o.g. Effekt des Abhebens des inneren Hinterrades zur Fahrbahn. Dieser Effekt verbessert das Lenkverhalten, insbesondere Kurvenmitte und Kurvenausgang (verschlechtert jedoch das Einlenken) und kann im Extremfall auch zum Effekt eines plötzlichen Übersteuerns im Bereich ab der Kurvenmitte führen. Umgekehrt führt geringerer Nachlauf zu präziserem Einlenken, kann jedoch unter hohen Gripverhältnissen dazu führen, dass das innere Hinterrad nicht genügend entlastet wird - also der Schlupf nicht ausreicht um den unterschiedlichen Kurvenradien folgen zu können - und erzeugt somit ein starkes UntersteÜrn. Auch hier wird einiges an Erfahrung benötigt, um eine korrekte Aussage treffen zu können. Die Grundeinstellung des Chassisherstellers sollte als Ausgangsbasis verwendet werden.
Quelle:
Dunlop, Von Michael Bellmann Deutscher Kart Meister 1997